Die Villa Grah und ihr Erbauer

Das Felsenmeer-Museum Hemer befindet sich in der 1902 als Wohnhaus der Familie Grah erbauten Jugendstilvilla in Hemer-Sundwig.

Peter GrahPeter Grah (1852-1935) trat 1871 als junger Ingenieur in die Sundwiger Eisenhütte ein. Unter seiner Mitwirkung vollzog sich der Wandel des Unternehmens von einer Eisenhütte in eine Maschinenfabrik. Nach ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im Jahre 1903 wurde er deren alleiniger Vorstand.

Von 1892 bis 1923 war Peter Grah Gemeindevorsteher der damals noch selbständigen Gemeinde Sundwig. 1912 wurde er aufgrund seiner vielfältigen Verdienste von Kaiser Wilhelm II. zum Kommerzienrat ernannt.
Im Jahre 1902 ließ sich Peter Grah von dem Iserlohner Architekten August Deucker (1869-1924) eine repräsentative Unternehmer-Villa erbauen, die am Rande des dörflichen, sich am Sundwiger Bach erstreckenden Ensembles „In den Weiden“ steht.

Der landhausartige, herrschaftliche Jugendstilbau, der hier auch Formen des sogenannten Heimatstils zeigt, ist durch verschiedenartige Details geprägt sowie durch die Asymmetrie im Grundriss und Aufbau, eine Eigenart, die der Bewegtheit bei Dekorformen des Jugendstils entspricht.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat eine  abwechslungsreich gestaltete Fassade, die aus ihrer Materialvielfalt lebt. Auch die Details am Haus sind prächtig ausgeführt: der Schornsteinkopf, gebogene Fensterbrücken und Friese aus pastellfarbigen Majolikaplatten.

Das Innere des Hauses zieren zahlreiche Details mit Jugendstilornamenten: Fliesen im Eingangsbereich und in der ehemaligen Küche, Heizkörper, zum Teil mit Kacheln verkleidet, Türbeschläge aus Messing und aufwändig gestaltete Stuckarbeiten an den Decken der Räume im Erdgeschoss.

Gartenansicht
Villa Grah

 

 

Umbaumaßnahmen

Seit Oktober 2020 laufen am und im Museum die Bauarbeiten. Die Stadt Hemer investiert als Eigentümerin des Gebäudes rund eine Million Euro in die Villa Grah.

Das Felsenmeer-Museum Hemer ist derzeit leider noch nicht barrierefrei. Selbst das Erdgeschoss ist nur über die mehrstufige Treppe zu erreichen, einen Aufzug gibt es noch nicht. Dieser Zustand wird sich aber ändern!

Viele Jahre hat der BHV um die Barrierefreiheit für die Villa Grah gekämpft, knappe finanzielle Mittel standen einer Verwirklichung lange entgegen. Durch eine Förderung des Landes NRW und die großzügige Unterstützung der Stadt Hemer erfüllt sich nun der Wunsch. Es ist bereits im 1. OG ein barrierefreies und behindertengerechtes WC eingebaut worden und demnächst erhält die Museumsvilla einen Aufzug, der eine barrierefreie Erreichbarkeit aller Etagen ermöglicht.

Ferner erhält die Villa Grah endlich ein neues Dach, die Balkone werden instandgesetzt und die Terrasse hinter dem Wintergarten erhält ein Schutzdach nach historischem Vorbild. Auch der Brandschutz wird auf den neuesten Stand gebracht.

In einem nächsten Schritt soll die Dauerausstellung modernisiert werden. Dazu laufen Planungen, aber bis zur Fertigstellung werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen, denn die Finanzierung kann der Bürger- und Heimatverein Hemer nicht selber stemmen.